Haus & Grund: Habeck auf dem Irrweg in die Heizungs-Planwirtschaft

Christoph Schöll warnt vor übereilten, überteuerten, unrealistischen und unsozialen Schritten – Eigentümer und Mieter baden es aus

Nach einem aktuell bekannt gewordenen Gesetzentwurf aus dem Klimaschutzministerium von Robert Habeck sollen auf Immobilieneigentümer in den kommenden Jahren immense Kosten zukommen. Darauf weist Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, hin. Das Papier sieht vor, dass bereits im kommenden Jahr 2024 nur noch Heizungen installiert werden dürfen, die zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen. Bisher war ein solches Defacto-Verbot für Gas- und Ölheizungen erst für 2025 vorgesehen. „Wenn dieser unrealistische Referentenentwurf nicht gestoppt wird“, kritisiert Schöll, „dann wird das einerseits zu weiterem Chaos, Frust und Verunsicherung in der Wohnungswirtschaft führen, andererseits werde viele private Eigentümer auch in der Region Koblenz die damit verbundenen Kosten nicht mehr tragen können oder wollen.“

Christoph Schöll macht darauf aufmerksam, dass der Anteil von selbstgenutztem Eigentum in Rheinland-Pfalz mit rund 58 Prozent sehr hoch ist. Und Privatpersonen, die eine oder einige wenige Wohnungen vermieten, machen im Land mit etwa 72 Prozent den größten Anteil am Wohnungsmarkt aus. „Das sind in der Regel Menschen, die ihr Leben lang für die Immobilie gearbeitet haben“, sagt Schöll, „für die die Vermietung in nicht wenigen Fällen den Ruhestand finanziell absichert.“

Schätzungsweise zwei Drittel der Eigentümer sind älter als 60 Jahre, die meisten sogar älter als 70 Jahre. „Wenn die Grünen nun beschließen wollen, dass quasi über Nacht alle herkömmlichen Heizungen verschrottet werden müssen, dann ist das nicht nur übereilt und es wird überteuert“, so der Haus & Grund-Vorsitzende, „es ist auch in höchstem Maße unsozial, denn viele Eigentümer können das einfach nicht bezahlen oder bekommen wegen ihres Alters keinen Kredit mehr. Ganz davon abgesehen, dass Herr Habeck mit seinen absurden Ideen dafür sorgen wird, dass in der Folge auch noch die Mieten exorbitant steigen werden.“

Obwohl Eigentümer wie Mieter bereits den CO2-Preis zahlen müssen, der zu klimafreundlichen  Investitionen führen soll, packt das von Robert Habeck geführte Wirtschaftsministerium nun auch noch Verbote obendrauf. „Das erinnert an die Planwirtschaft in der früheren DDR“, sagt Christoph Schöll, „mit Wirtschaftlichkeit und sozialem Gewissen hat das nichts mehr zu tun. Am Ende werden viele Eigentümer ihre Häuser verkaufen müssen, weil sie damit überfordert sind. Das ist Enteignung durch die Hintertür.“ In einem Appell an den sozialdemokratischen Bundeskanzler Olaf Scholz hat Verbandspräsident Kai Warnecke bereits gebeten, dafür zu sorgen, dass die Energiewende im Gebäudebestand die Bürgerinnen und Bürger nicht überfordert. „Ansonsten enden Habecks Pläne in einem Desaster“, sagte Warnecke.

Auch längst bekannte Fakten können laut Haus & Grund die Grünen in ihrer Scheuklappenpolitik nicht bremsen. „Die einseitige Fokussierung auf Wärmepumpen statt Gas- und Ölthermen wird weiter auf die Spitze getrieben“, kritisiert Christoph Schöll, „obwohl selbst die Heizungswirtschaft definitiv erklärt, dass die Frist bis 2024 absolut nicht für eine Umstellung auf breiter Front ausreicht. Mal abgesehen davon, dass sich Wärmepumpen nicht in allen Bauten eignen, sondern weitere hohe Stromkosten verursachen. Offenbar sind aber alternative Technologien wie klimafreundliche Gase, Wasserstoff oder Biomethan, auf die das bestehende Gasnetz und Brenner umgestellt werden könnten, nicht erwünscht. Es hat im Hause Habeck ja schon mal Überlegungen gegeben, dass das Gasnetz abgebaut werden könnte. Dies wäre dann die weitere Verschrottung von Werten in großem Stil. Das alles ist ökologisch wie ökonomisch völlig daneben“, kritisiert Schöll.

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