Rekordbesuch der Immobilienmesse: Ein voller Erfolg auch für Haus & Grund Koblenz
1.800 Besucher, rund 40 Aussteller und Referenten, die wertvolle Tipps gaben – die Veranstalter zeigten sich hoch zufrieden mit dem Echo auf die Koblenzer Immobilienmesse 2024. Christoph Schöll, Vorsitzender des Mitveranstalters Haus & Grund Koblenz, fand klare Worte zur aktuellen Wohnungspolitik.
Fotos: Wolfgang Lucke / Haus & Grund Koblenz
MMit rund 1.800 Besuchern erlebte die Koblenzer Immobilienmesse Mitte März einen neuen Rekord. Für viele der etwa 40 Aussteller und Referenten ist dies ein Zeichen dafür, dass trotz aller politischen Unsicherheiten, Preissteigerungen und den aktuellen Zinsen ein Aufschwung in punkto Immobilien zu erkennen ist. Am Abend waren dann auch die Veranstalter – neben Haus & Grund Koblenz die Sparkasse und die Rhein-Zeitung Koblenz – höchst zufrieden mit dem Echo auf die Messe, die sich regional voll etabliert hat.
Herausfordernde politische Rahmenbedingungen
Themen wie Photovoltaik, Energiekosten und energetische Sanierung, Architektur und Innenraumgestaltung, Handwerk, Bauen und Design sowie Immobilienvermittlung und Finanzberatung lockten zahlreiche Interessenten in die Rhein-Mosel-Halle. Dabei stellten die Experten fest, dass nicht wenige Hausbesitzer und Kaufinteressenten zurzeit nicht so richtig wissen, wie sie vor allem auf die politischen Rahmenbedingungen reagieren sollen. Auch um sich Tipps und Ratschläge zu holen, kamen sie eben auf die Immobilienmesse, wo es etwa in Sachen drohnengestützter Wärmebildtechnik, Wartung von Fotovoltaikanlagen oder Speicherlösungen zahlreiche Gespräche und Beratungen gab.
Bei Bestandsimmobilien droht eine Kostenfalle
Großen Anklang bei den Zuhörern fand der Vortrag von Christoph Schöll, Vorsitzender von Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, der zunächst mit deutlicher Kritik am Heizungsgesetz der Bundesregierung aufwartete. Was vom grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck auf den Weg gebracht wurde, sei zwar nach heftigen und deftigen Protesten in der Bevölkerung etwas entschärft worden. Dennoch sollte jeder, der eine Bestandsimmobilie erwerben möchte, zuvor einen Energieberater engagieren, da ansonsten die Kostenfalle droht.
Doch nicht allein die grüne Heizungsplanwirtschaft plagt Hausbesitzer und -käufer. Als Nächstes kommt die EU-Gebäuderichtlinie, die noch in diesem Jahr von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt werden soll. Zwar sei die Gebäuderichtlinie gegenüber früheren Entwürfen etwas geschliffen worden. Faktisch aber kann sie trotzdem zu einem Sanierungszwang führen, den viele Hausbesitzer aus finanziellen oder Altersgründen so gar nicht leisten können, warnte Schöll. Die EU schreibt vor, dass der durchschnittliche Primärenergieverbrauch aller Wohngebäude bis 2030 um 16 Prozent und bis 2035 um mindestens 20 bis 22 Prozent fallen soll. Ab 2050 soll der nationale Gebäudebestand in Nullemissionsgebäude umgewandelt sein – 55 Prozent der Energieeinsparungen müssen durch die Renovierung der Häuser mit der schlechtesten Energieeffizienz erreicht werden.
Bürokratische Vorgaben gefährden sozialen Frieden
Christoph Schöll befürchtete, dass spätestens mit diesen bürokratischen EU-Vorgaben der soziale Frieden nicht nur in Deutschland gefährdet wird. Wenn sich in der Bevölkerung die Erkenntnis durchsetzt, was die Richtlinie an massiven zusätzlichen Kosten für Vermieter und Mieter bedeutet, könnte die Zustimmung für die AfD im schlimmsten Fall noch größer werden. Und zugleich sei die Gefahr groß, dass die überwiegende Zufriedenheit mit der Wohnsituation in Koblenz damit den Bach hinuntergeht. Es bleibe nun erst einmal abzuwarten, wie die Vorgaben der EU von der Bundesregierung umgesetzt werden.
Ein Freund klarer Worte: Christoph Schöll bei seinem Vortrag.