Nicht erst die kommunale Wärmeplanung abwarten!

Haus & Grund weist auf neue Studien hin, die mehr Verbrauchsinformationen und digitale Steuerung in den Mittelpunkt stellen

In Koblenz und anderen Städten der Region hat man mit den Vorbereitungen zur kommunalen Wärmeplanung begonnen. Dies ist nach Ansicht von Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, auch dringend notwendig, denn viele Hausbesitzer warten auf die Ergebnisse dieser Planungen, ehe sie sich zu einem Heizungsumbau oder energetischen Sanierungen entschließen. In diesem Zusammenhang sind die Ergebnisse von Untersuchungen des Energiedienstleisters Techem interessant, die aus Daten von rund 1,2 Millionen Wohnungen bundesweit resultieren. Zuvorderst steht die Erkenntnis, dass Einsparungen von Energieverbrauch und damit Kosten für jeden Einzelnen kurzfristig und nachhaltig vor allem durch gezielte und bessere Verbrauchs- und Verbraucherinformation sowie digitale Steuerungstechnik möglich sind.

Laut Techem liegt Erdgas mit 52 Prozent Anteil noch immer an der Spitze der Energieträger für die Heizung. Heizöl ist derweil auf einen Anteil von 9 Prozent gesunken, dagegen nimmt Fernwärme zu. Diese aber, so der Techem-Report, hilft dem Klimaschutz derzeit wenig, denn Fernwärme besteht noch zu etwa 80 Prozent aus fossilen Energiequellen. Strom als Energieträger, also die Wärmepumpe, spielt danach vor allem in Mehrfamilienhäusern praktisch keine Rolle.

„Wir stellen fest, dass gerade der Einbau von Wärmepumpen in Bestandsbauten stockt“, erklärt Christoph Schöll. „Dies ist in Rheinland-Pfalz und auch in Städten wie Koblenz so. Als Grund dafür geben viele Hausbesitzer laut der jüngsten Umfrage durch Haus & Grund Rheinland-Pfalz an, dass sie die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung abwarten wollen, ehe sie aktiv werden. In der Zwischenzeit aber muss man nicht untätig sein, was der Tecum-Report aufzeigt.“ Darin nämlich wird für mehr Anreize zum Energiesparen durch bessere Verbrauchsinformationen geworben. Es ist nach dem Gebäudeenergiegesetz vorgeschrieben, dass die Nutzer in Häusern mit zentraler Wärmeversorgung und modernen, fern ablesbaren Messgeräten jeden Monat eine Verbrauchsinformation erhalten sollen. „Dies kann bei den Messstellenbetreibern eingefordert werden“, sagt Schöll. „Darüber hinaus zeigt sich, dass der Einbau von digitalen Messgeräten sinnvoll ist, denn Mieter kontrollieren und reduzieren ihren Wärmeverbrauch entsprechend, wenn sie über ihre Kosten informiert werden und diese zahlen müssen.“ Das ist auch eine Erkenntnis aus einer Umfrage, die das Heizungsunternehmen Tado jüngst initiiert hat: Mehr Information, bessere Steuerung und einfache Maßnahmen wie zum Beispiel smarte Thermostate, die den Verbrauch genau steuern, können beim Energiesparen helfen. „Dem Geldbeutel der Mieter und dem Klima kommt das zugute“, so Christoph Schöll, „und zwar rascher, als die behördliche Wärmeplanung greifen kann.“

 

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