Haus & Grund: Kosten bei Fernwärme in Koblenz im Blick behalten

Kommunale Wärmeplanung: Hausbesitzer sollen sich frühzeitig informieren

Mit der vom Bund geforderten Kommunalen Wärmeplanung hat die Stadt Koblenz sowohl die Stadtwerke als auch die Energieversorgung Mittelrhein und ein Institut der Hochschule Trier beauftragt. Das Planungsprojekt soll in zwei Jahren abgeschlossen sein. Eine Option für die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung könnte auch Fernwärme sein. Diesbezüglich warnt Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene, jetzt schon vor etwaigen Konsequenzen für Vermieter und Mieter: „Fernwärme birgt ein gewaltiges Kostenrisiko. Das hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen jüngst in einer Erhebung festgestellt.“

Wie Christoph Schöll erläutert, liegen die Jahrespreise in Stadtnetzen je nach Quartal für ein Einfamilienhaus zwischen 2203 und 6463 Euro. „In der Landeshauptstadt Mainz musste zwischen 24 Cent je kWh und 18 Cent je kWh bezahlt werden“, so der Vorsitzende des Eigentümerverbandes. „Dagegen kostete die Kilowattstunde in Bremen, Halle und Rostock nur zwischen 12 und 14 Cent – ein gewaltiger Unterschied.“

Laut der Analyse der Verbraucherzentralen bedeutete das für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Wärmeverbrauch von 18.000 Kilowattstunden im Jahr in Mainz einen Jahresgesamtpreis je nach Quartal von 3214 bis 4254 Euro. Dagegen zahlten Hausbesitzer in Bremen zwischen 2203 und 2313 Euro im Jahr. „Wie diese Preisdifferenzen zustande kommen“, so Christoph Schöll, „ist auch Experten völlig schleierhaft.“

Mit Blick auf die zukünftig größere Rolle, die Fernwärme in Koblenz spielen könnte, fordert der Haus & Grund-Vorsitzende mehr Transparenz bei der Preisgestaltung. Außerdem müsse die individuelle Entscheidung frei sein und bleiben, ob der Anschluss an Fernwärme, Wasserstoffgas oder der Einbau einer eigenen  Wärmepumpe gewünscht und sinnvoll ist. Erste Städte wie Hannover schreiben jedoch  bereits einen Anschlusszwang vor. „So etwas darf in Koblenz nicht passieren“, erklärt Christoph Schöll. „Wärmenetze sollen mit Preis und Leistung überzeugen und nicht mit Zwang. Das ist im Heizungsgesetz so auch gar nicht vorgesehen.“  

Außerdem warnt Haus & Grund jetzt schon davor, dass auf die Koblenzer weitere Kosten zukommen könnten, wenn ein für Fernwärme notwendiges neues Leitungsnetz in den Straßen verbuddelt wird. Christoph Schöll: „Und es wird genau zu beobachten sein, ob dafür gerade eben erst sanierte Straßen wieder aufgerissen werden beziehungsweise ob die Fernwärmeleitung als Grund für eine Straßensanierung vorgeschoben wird. Es kann nicht sein, dass die Bürgerinnen und Bürger wieder zur Kasse gebeten werden.“

Der Eigentümerverband rät allen Immobilienbesitzern, sich frühzeitig über das Projekt zu informieren. Nächste Gelegenheit ist bei einer Bürgerversammlung am 21. Februar, 18 Uhr, in der Rhein-Mosel-Halle.

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