Haus & Grund: Fernwärme kommt die Haushalte teuer zu stehen
Christoph Schöll fordert: Koblenz soll erst dann Netze aufbauen, wenn Frage der Preisaufsicht geregelt ist
Fernwärme kommt die privaten Haushalte teuer zu stehen. Nach aktuellen Zahlen, die Verbraucherschützer und der Energiedienstleister Techem vorlegten, ist der Fernwärmepreis in Deutschland trotz fallender Energiepreise und milder Temperaturen im Jahr 2024 im Schnitt um deutliche 27 Prozent gestiegen. Darauf weist Christoph Schöll, Vorsitzender des Eigentümerverbandes Haus & Grund in Koblenz und auf Landesebene hin. Vor dem Hintergrund der Überlegungen, auch in Koblenzer Stadtteilen Fernwärmenetze aufzubauen, fordert er, zunächst die dringend notwendigen Entscheidungen über die Novellierung der Fernwärmeverordnung und eine Preisaufsicht zur Deckelung der Fernwärmekosten abzuwarten.
Schon zwischen April 2023 und April 2024 hatte sich Fernwärme laut einem Bericht des Berliner „Tagesspiegel“ um gut 27 Prozent erhöht, während die Preise für Haushaltsenergie (inklusive Strom, Gas, Holz) um rund drei Prozent sanken. Die Preisanstiege seien möglich, weil Wärmenetzbetreiber bekanntlich Monopolisten und bisher keiner systematischen Preiskontrolle unterworfen sind, heißt es in dem Bericht weiter. Verbraucher seien ihnen ausgeliefert und können nicht einfach den Anbieter wechseln wie bei Strom oder Gas. Hinzu komme der Anschluss- und Benutzungszwang in vielen deutschen Gemeinden.
Vor diesem Hintergrund wiederholt Christoph Schöll von Haus & Grund seine Forderung, in Koblenz auch dort, wo Fernwärme angeboten werden soll, Wahlfreiheit zu gewährleisten. „Es muss jedem Hausbesitzer freigestellt sein, welche Wärmequelle er für sein Eigentum nutzen möchte“, so Schöll abschließend.